FAZIT

Die wichtigste Erkenntnis, die man aus Gerhard Henschels Buch "Die wirrsten Grafiken der Welt" gewinnen kann, ist die Tatsache, dass eine Visualisierung in Form eines Schaubildes, Modells, Schemas oder Diagramms nicht in jedem Fall sinnvoll ist. Die Redewendung "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" trifft nicht immer zu. Genauso kann es bei einem zu komplizierten oder zu vereinfachten Schaubild dazu kommen, dass der Lerneffekt eher gestört statt gefördert wird.

Man sollte sich grundsätzlich im Vorfeld klarmachen, ob es möglich ist, die gewünschten Informationen übersichtlich, einprägsam und auch im Nachhinein und für einen Laien im betreffenden Fachgebiet gut nachvollziehbar in einer Grafik darzustellen. Viele der im Buch vorgestellten Grafiken erfüllen genau dieses Kriterium nicht.

Erst wenn man diese Frage mit "ja" beantworten kann, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie genau man die Information in einem Schaubild sinnvoll visualisieren kann. Denn auch, wenn die Sachverhalte nicht so komplex oder abstrakt sind, kann es zu vielen Fehlern bei der Umsetzung der Visualisierung kommen.
Es ist bedeutsam, sich auf die wichtigsten Punkte zu konzentrieren, diese aber zum Verständnis des Gesamtzusammenhangs ausreichend ausführlich darzustellen. Dabei sollte man einige Regeln und Richtlinien zur Erstellung von Visualisierungen berücksichtigen. Außerdem sollte man versuchen, sich in einen Betrachter hineinzuversetzen, der nicht das eigene Vorwissen im betreffenden Fachbereich besitzt. Viele Schaubilder sind mit dem nötigen Vorwissen durchaus nachvollziehbar. Fehlt jedoch dieses Wissen, kann man schnell nicht mehr viel mit den abstrakten Begriffen oder Verknüpfungen anfangen.

Da sich die Computervisualistik sehr viel mit Visualisierungen beschäftigt, wie der Name schon sagt, ist es gerade in diesem Bereich sehr wichtig, sich über die Wahrnehmung und Verarbeitung von Bildern als Informationsquelle im Klaren zu sein.
Das Fazit, das ich aus Gerhard Henschels Buch ziehen kann ist, dass man sich bei der Erstellung einer Visualisierung immer wieder vor Augen halten muss, wie die Grafik auf einen unwissenden, unvoreingenommenen Betrachter wirkt und ob der darzustellende Informationsgehalt noch ausreichend deutlich wird. Die Lektüre des Buches war nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch wirklich durchaus sehr lehrreich. Es wird mit Humor veranschaulicht, wie man es eben nicht machen sollte.